Fernando de Noronha


Fernando de Noronha ist eine kleine Insel, die ca. 545 km östlich von Recife und nahe dem Äquator im Atlantik liegt. Sie ist ca. 4 km lang und maximal 1 km breit, hat 3100 Einwohner und kann 1000 Touristen aufnehmen. Während das Innere der Insel wenig beeindruckend ist und ein großer Teil von einer (auch für große Passagiermaschinen des Typs Boing 737 geeigneten) Landebahn eingenommen wird, sind die Strände und Buchten einfach traumhaft. Da diese um die gesamte Insel verteilt sind und nicht jeder Tourist zu jeder Zeit zum Strand geht, braucht man sie häufig nur mit wenigen anderen Besuchern zu teilen (vgl. Bilder vom 600 m langen Bahia do Sancho). Dazu glasklares, türkisfarbenes oder tiefblaues Wasser... Fürwahr ein Paradies, das ich zum ersten Mal im Oktober 2008 besuchte - leider mit einer akuten Stirnhöhlenvereiterung, so dass kein einziger Tauchgang möglich war. Das war mehr als bitter! Glücklicherweise konnte ich das ein Jahr später nachholen. Ob das mein letzter Besuch auf dieser Trauminsel war, glaube ich indes noch nicht... 

 

Es war tatsächlich nicht mein letzter Besuch, denn bis zum Oktober 2014 zog es mich jedes Jahr wieder auf diese paradiesische Insel...

 

Leider wurde sie von Jahr zu Jahr teurer und  - was viel dramatischer ist - sie zerfaellt immer mehr!!! Zwar muss man beim Betreten der Insel am Flughafen eine Steuer in Hoehe von ca. 100 Euro zahlen (sie steigt drastisch bei laengerem Aufenthalt) und seit 2012 eine weitere von ca.  50 Euro, um die Straende besuchen zu koennen, aber davon hat die Insel nichts: Die erste Steuer (jaehrlich schaetzungsweise mind. 20 Mio Euro) geht an den Bundesstaat Pernambuco auf dem Festland, die zweite Steuer wird von einer Firma aufgrund der erfolgten Privatisierung der Straende erhoben. Sie errichtet dafuer u.a. Absperrungen, an denen kontrolliert wird, ob man die Steuer beahlt hat, ansonsten kann man weder die Straende besuchen noch Tauchen gehen...

 

Inzwischen (2014) ist die Hauptstrasse des Dorfes ¨Remedio¨, nachdem sie jedes Jahr von einem groesseren Loch im Kopfsteinpflaster geziert worden war, teilweise gesperrt, Saecke mit Reparaturmaterial liegen offenbar schon seit Monaten darauf herum (denn sie sind inzwischen von Getraenkedosen und anderem Muell bedeckt), die Treppe zur Kirche zerbroeckelt und ist von Unkraut ueberwuchert, das im Kolonialstil erbaute Gouverneurshaus braeuchte mal dringend Farbe und Putz, und die seit 7 Jahren auf einem grossen Schild angekuendigten Renouvierungsarbeiten am hoeher gelegenen Fort lassen noch immer auf sich warten. Schade. Die Einwohner sind sauer auf die Poloitiker in Pernambuco, die sich nicht um die Insel kuemmern, und sagen ¨A ilha está abandonado¨- ¨Die Insel ist verwahrlost.¨ Schade...